MLB live

New York Mets vs Washington Nationals

Montag 25.09.2006

 

Mit der Buchungsbestätigung und dem daraus resultierenden Reiseablaufplan in der Hand, gab´s bereits zweieinhalb Monate vor dem Urlaub bei mir kein halten mehr ... selbst mein altes Desktop Hintergrundbild musste weichen ... grins. Schnell kristallisierte sich heraus, dass während meiner Anwesenheit in New York sowohl die Mets als auch die Yankees Heimspiele austragen. Da letztere ... ich will es mal so ausdrücken ... nicht zu meinem Favoritenkreis zählen, war die Entscheidung für die Mets und das Shea Stadium schnell getroffen. Zudem boten die Mets über ihre offizielle Homepage die Möglichkeit die Tickets nicht nur über´s Internet zu bestellen, sondern diese auch gleich ... zugeschickt per Mail ... zuhause auszudrucken. Aufgrund der Tatsache, dass ich mir das letzte Heimspiel der regulären Saison als mein erstes MLB live Spiel ausgesucht hatte (unter anderem auch wegen dem Jet-Lag), bestand natürlich die Gefahr, dass das Spiel bei Regen verschoben oder vielleicht sogar ganz abgesagt wird. Tag´s darauf startete nämlich bereits die Auswärtsserie in Atlanta. Gott sei Dank war das Wetter am besagten Spieltag aber perfekt und die Investition von 37 Dollar für die Karte nicht in Sand gesetzt. Mit der Metro-Bahnkarte im Gepäck ging´s somit vom Hotel in der 31igsten Straße aus mit dem 7ner Zug in gut einer halben Stunde zum Stadion. Die Umgebung außerhalb von Manhattan sowie einige Fahrgäste waren zwar nicht gerade einladend aber man hatte nie das Gefühl, als wenn man irgendwie beobachtet wird bzw. man Angst haben müsste, dass einer einem an´s Portemonnaie will. Am Shea Stadium angekommen, wurde man mit den in großen Buchstaben geschriebenen Worten "Make Dreams Happen" begrüßt. Wirklich, ein Traum ging in Erfüllung. Gänsehaut am ganzen Körper. Vom Jet-Lag absolut kein Spur.

   

Definitiv ein Traum

Die ersten Zuschauer

   

Nach einer kurzen Taschenkontrolle und Leibesvisitation ging´s vorbei am Ticketscanner ins Stadion und dort gradewegs in den großen Fanstore. Da ich allerdings mehr zu den Marlins halte, blieb der Kauf von Fanartikeln aus ... vorerst jedenfalls ... schmunzel. Der Weg zu den Plätzen in der Section 5, Loge Reserved, stellte aufgrund der guten Beschilderung kein Problem dar. Zudem befanden sich gut eineinhalb Stunden vor Spielbeginn noch nicht wirklich viele Zuschauer im Shea Stadium. Im Block angekommen wurde man von einer Dame empfangen, die einen nicht nur zum richtigen Platz begleitete, sondern diesen dann auch noch feinsäuberlich mit einem Handtuch abwischte ... was für ein Service. Ob die glatte Oberfläche letztendlich der Grund für das ständige nach vorne rutschen auf den Sitzen war, kann ich nur vermuten. Fakt ist, dass das Stadion definitiv seinen Reiz hat aber auch das es schon bessere Zeiten gesehen hat. Mit Beginn der Saison 2009 soll´s ja aber direkt nebenan ein neues Baseballfeld geben. Wer weiß, vielleicht werde ich ja auch dort mal zu Gast sein. Schließlich würde mich mal interessieren, ob sie auch dort eisgekühlte Bierflaschen (mit Kronkorken) aus Blech verkaufen.

 

 

Blick von meinem Sitzplatz aus (Anklicken für Großansicht 3000 x 530 Pixel)

 

Nachdem sich das Stadion stetig füllte, letztlich waren 34.027 Zuschauer zugegen, die Batting Practice beendet war und die Ground Crew feinsäuberlich das Infield gewässert und die Linien gezogen hatte, begann die typische amerikanische Zelebrierung des "Groß"-Ereignisses. Angefangen mit dem Einmarsch einer Highschool Marching Band und dem Vortrag der Nationalhymne, endete die Show letztendlich ganz traditionell mit dem First Pitch eines Prominenten ... leider jemand, den ich nicht kannte. Für weitere musikalische Unterhaltung sorgten die jeweils auf die Schlagleute abgestimmten Einspieler, wenn diese vom On-Deck-Circel zur Batters Box gingen. Bei Publikumsliebling Jose Reyes erklang z.B. das aus Fußballstadien sehr bekannte "Olé, Olé", wobei sämtliche Zuschauer lauthals mitsagen. Ansonsten verbreitete die riesige Anzeigetafel mit Sätzen wie "He is Toast" bei Strikeouts gute Laune. Statistiken wie die Wurfgeschwindigkeit sowie die Anzahl der Gesamtpitches und der davon geworfenen Strikes und Balls trugen ebenfalls dazu bei, dass erst gar keine Langeweile aufkam. Nicht vergessen darf man natürlich die "Let´s Go Mets" Anfeuerungen bei spielentscheidenden Situationen.

   

Batting Practice

First Pitch

   

Die überdimensionale Anzeigetafel

Dugout der Nationals

   

Mitte des 7.Innings folgte dann natürlich "Take me out to the Ballgame" sowie etwas Gymnastik bzw. Erholung von den doch sehr unbequemen Stühlen. Ansonsten kam zwischen den Spielabschnitten das Maskottchen zum Einsatz ... gerne mit einer Luftdruckpistole mit der T-Shirts ins Publikum geschossen wurden ... oder die Ground Crew zog das Infield ab. Zu einem absoluten Highlight entwickelten sich allerdings die zahlreich in gelb gekleideten Verkäufer die Ihre Ware (Cola, Bier, blaue Zuckerwatte und Hot Dogs) in Kisten auf dem Kopf durch´s Stadion trugen. Besondere Aufmerksamkeit erhielt dabei ein recht kleiner Zeitgenosse, vermutlich nicht amerikanischer Herkunft, der mit sehr merkwürdigem Akzent ständig "Oddd Dooogs" rief ... herrlich. 

    

Statistiken dürfen natürlich nicht fehlen

Starting Pitcher Tom Glavine

 

 

fliegende T-Shirts bis ins Upper Deck

Monday Night Game im Shea Stadium

 

 

Soriano am Schlag, Catcher LoDuca

34.027 Zuschauer

   

Nach etwas mehr als 2 1/2 Stunden endete das eher mittelmäßige Spiel mit 07:03 für die Washington Nationals. Egal, einfach mal zu sehen wie schnell die Jungs werfen, wie Jose Reyes eine Base klaut, ein Ball zum Homerun über´n Zaun geht und beim Schlag eine Keule bricht, das war schon mehr als genial. Ich hoffe ich werde irgendwann noch mal in den Genuss dieser Live Atmosphäre kommen und dann vielleicht auch schneller reagieren und einen Foulball fangen der in meine Richtung geht. Mit den Mets habe ich seit dem 25.September 2006 jedenfalls ein zweites Lieblingsteam.