Wie es in neugegründeten Teams so üblich ist, vertraut der Coach vorrangig auf erfahrene Leute, auch wenn er diese noch nicht so gut kennt. Mit drei Jahren Spielpraxis, davon zwei Jahre an der ersten Base, stellte sich also gar nicht die Frage auf welcher Position der Linkshänder eingesetzt wird. Das der zu dem Zeitpunkt 41 Jahre alte Schumi die in ihn gesetzten Erwartungen nicht nur erfüllte, sondern sogar übertraf, brauch wohl an dieser Stelle, der Hall of Fame, nicht erwähnt werden.

Mit 110%igem Einsatz sowie zahlreichen Flugeinlagen und Spagaten war die #65 für alle Infielder stets ein sicheres Ziel und somit bei den Putouts immer ganz weit oben. Angst vor verspringenden Groundern oder blauen Flecken kannte der Die-Hard-Yankees-Fan nicht. Wenn irgendetwas bei Kai mal nicht so lief wie gewünscht, er beispielsweise einen Ball nicht fing oder unnötig Strikeout ging, dann war er sein größter und vor allem lautester Kritiker.

Mitte 2007 dann der Rückschlag. Abseits des Baseballplatzes zog Kai sich eine Knieverletzung zu, die eine OP unausweichlich machte. Ob er je wieder spielen könnte, stand zu dem Zeitpunkt noch in den Sternen. Bei seinem letzten Spiel vor dem operativen Eingriff kam es am 21.August in Bergedorf zu einem äußerst bewegenden Abschied. Als Coach Reinhardt ihn unter dem Applaus aller Anwesenden im letzten Inning auswechselte, fiel es schwer seine Emotionen zurückzuhalten.

Gut ein Dreivierteljahr später dann die von der gesamten Mannschaften ersehnte Rückkehr auf den Baseballplatz. Der “zweite Frühling” fand seine Fortsetzung und das nicht nur an der ersten Base, sondern auch einige Male auf dem Mount (üble Kurven). Mit seiner Erfahrung, seinem Ehrgeiz aber auch mit seiner lockeren und offenen Art war er sofort wieder eine der Stützen im Team.